Hohe Produktion von Holzpellets 2017 – Absatz von Feuerungen moderat gestiegen
Berlin, 8. Februar 2018.
Mit einem lachenden und einem weinenden Auge blickt die deutsche Pelletbranche auf das Jahr 2017 zurück. Laut Marktzahlen des Deutschen Energieholz- und Pellet-Verbandes e. V. (DEPV) wurden mit 2,25 Mio. Tonnen (t) Holzpellets im Vorjahr in Deutschland so viele Presslinge hergestellt wie noch nie.
Die Ausbauzahlen bei Pelletkesseln und Pelletkaminöfen blieben aber leicht hinter den Erwartungen zurück. Mit 32.300 neuen Pelletfeuerungen in Deutschland wurde der prognostizierte Zubau knapp verfehlt. Zugebaut wurden 16.500 Pelletkaminöfen, 15.000 Pelletkessel und wasserführende Pelletöfen mit einer Leistung bis 50 kW sowie 800 Kessel/Pellet-KWK-Anlagen größer 50 kW. DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele blickt dennoch optimistisch ins Pelletjahr 2018: „Die Pelletbranche fordert von der neuen Bundesregierung jetzt endlich eine echte Energiewende am Wärmemarkt, für die wir mit unserem heimischen, klimafreundlichen Brennstoff sehr gut gerüstet sind.“
Der Zubau an Pelletfeuerungen konnte zum Vorjahr (31.200 Stück) um 3,5 Prozent auf
32.300 Stück gesteigert werden. Insbesondere im mittleren Anlagensegment bis 50 kW
Leistung sieht Bentele noch großes Potential:
„Die Austauschquote von alten, fossilen Heizungen ist trotz zaghafter Bemühungen der Politik mit Altanlagenlabel und EnEV-Austauschpflicht bei Eigentümerwechsel noch viel zu niedrig. Dass die neue Bundesregierung, wie im Koalitionsvertrag verabschiedet, keine CO2-Bepreisung anstrebt und stattdessen über das Jahr 2020 hinaus Steuergelder für neue fossile Heizungen ausgeben will, ist angesichts der Verfehlung der Klimaziele kontraproduktiv. Nur echte Erneuerbare Heizungstechnik kann so viel CO2 einsparen, wie nötig ist, um die Klimaerhitzung zu bremsen.“
Im Jahr 2017 wurden durch Pelletfeuerungen 3,19 Mio. Tonnen des Klimagases CO2 eingespart. Das ist ein Einspareffekt von 92,5 Prozent gegenüber den Treibhausgasen, die die durch Pellets ersetzten fossilen Heizungen andernfalls ausgestoßen hätten.
Ende 2017 waren in Deutschland rd. 437.000 Pelletfeuerungen im Einsatz. Für das Jahr 2018 geht der DEPV von einem Absatz von 33.900 Feuerungen (16.900 Kessel und 17.000 Pelletkaminöfen) aus. Damit würde der Gesamtbestand an Pelletfeuerungen auf rd. 465.000 Anlagen anwachsen.
Produktion und Verbrauch von Holzpellets in Deutschland
Mit 2,25 Mio. Tonnen Holzpellets wurde 2017 mehr als je zuvor von dem heimischen Brennstoff in Deutschland hergestellt. Im Vergleich zum Vorjahr (1,95 Mio. t) ist das eine Steigerung von 15,4 Prozent. Der Verbrauch belief sich 2017 bundesweit auf 2,1 Mio. Tonnen. „Deutschland kann sich rein rechnerisch vollständig mit Pellets aus eigener Produktion versorgen“, erklärt DEPV-Geschäftsführer Martin Bentele stolz.
„Rohstoff gibt es dank des hohen Holzeinschnitts und dem damit verbundenen reichlichen Restholzanfall in deutschen Sägewerken mehr als genug.“
Pellets wurden im vergangenen Jahr zu 95 Prozent aus Sägenebenprodukten hergestellt. Der Verband rechnet für 2018 mit einer weiter leicht zunehmenden Produktion auf 2,3 Mio. Tonnen. Deutschland ist europaweit der größte Pelletproduzent und erzeugt annähernd 10 Prozent der weltweit gepressten Holzpellets.
Fast die gesamte Produktionsmenge wird nach den strengen Vorgaben der ENplus-Zertifizierung hergestellt (98,5 %). 63 Prozent der Pellets werden mittlerweile auch vom zertifizierten Brennstoffhandel an die Kunden ausgeliefert. „Mit ENplus für Hackschnitzel und Holzbriketts sind wir dabei, Qualitätsstandards auch bei anderen modernen Holzenergieträgern zu etablieren. Nur mit hochwertigen und sauberen Brennstoffen, die effizient eingesetzt werden, kann die Wärmewende erfolgreich sein“, ist Bentele überzeugt.
Stabiler Pelletpreis
Der Preis für Pellets war wie gewohnt auch im Jahr 2017 stabil und günstig. Im Jahresdurchschnitt zahlten Heizungsbetreiber für eine Tonne Pellets 239,83 EUR, was 4,80 ct/kWh entspricht. Das waren 3,9 Prozent mehr als im Vorjahr, aber 0,7 Prozent weniger als 2015. Heizöl war 2017 im Schnitt mit 5,71 ct/kWh 19,0 Prozent teurer als die Holzpresslinge, Gas mit durchschnittlich 5,92 ct/kWh sogar 23,3 Prozent teurer.
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